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Mannschaftsaufstellung: |
Gimpel – Pawlowski, S. Mauch, Graf – Kuhnt (77. Isert), S. Kern, Haussmann, Barner (64. Mensching), Schwab – Küver, Philipp (46. Geiger) |
Torschützen: |
1:3 Haussmann (61.) |
Gelbe / Rote Karten: |
gelb: Kuhnt, Küver |
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Viel hatte man sich vorgenommen gegen den Vorjahresmeister aus Kornwestheim. Am Ende stand ein ernüchterndes Ergebnis, grenzenlose Enttäuschung und die Erkenntnis, nicht den Hauch einer Chance gehabt zu haben.
Nach dem euphorisch gefeierten Lastminute-Sieg in Möckmühl sollte es eigentlich auch gegen den FC Schwaben klappen. So dachte man und rechnete sich berechtigterweise aus, den Rivalen nicht nur zu ärgern, sondern auch zu besiegen. Es sollte anders kommen und weniger als die letztlich verdiente Niederlage schmerzte die Art und Weise, wie das Match in der ersten Halbzeit verlaufen und praktisch nach gut zwanzig Minuten entschieden war.
Nach durchaus verheißungsvollem, weil ausgeglichenen Beginn, übernahmen die Gäste zusehends das Kommando. Beide Teams hatten ihre Schwierigkeiten auf dem holprigen, tiefen und vom Regen durchweichten Untergrund. Abspielfehler bestimmten das Geschehen in den ersten Minuten, an einen geordneten Aufbau war nicht zu denken. Kornwestheim arrangierte sich jedoch schneller mit den widrigen Bedingungen und bestimmte das Tempo. Im Mittelfeld Strohgäu Powers klafften bedenkliche Lücken, ein Spiel über die vorwiegend mit Defensivaufgaben beschäftigten Außenpositionen fand nicht statt. Pässe über wenige Meter kamen nicht an. Von der Aggressivität und Laufbereitschaft, die das Team zuletzt ausgezeichnet hatte, war wenig zu sehen. Zumeist stand SP zu weit vom Gegner entfernt und so war es wenig verwunderlich, dass man nicht entschlossen genug in die Zweikämpfe kam. Dass Schwaben früh in Führung ging, war dennoch überraschend, da sie sich bis dato auch keine klaren Einschussmöglichkeiten erarbeitet hatten. Der Treffer verfehlte seine Wirkung nicht: SP war ins Mark getroffen, schien wie in Trance und bereit, sich seinem Schicksal zu ergeben. Zwei weitere Chancen gegen die sich im Tiefschlaf befindenden Gastgeber genügten dem Tabellenführer, um mit drei Toren davonzuziehen. War etwa die nächtliche Zeitumstellung Schuld am apathischen, müden Auftritt? Wehrlos hatte man sich ergeben, keiner glaubte mehr an eine Wende. Nach gerade einmal zwanzig Minuten war die Partie entschieden. Ratlos, ohne Ideen und Inspiration, ging es weiter. Kornwestheim, das keineswegs überragend spielte, dominierte ohne viel dafür tun zu müssen.
In der Halbzeitpause gab es ausreichend Gesprächsstoff. Warum war es uns nicht gelungen, auch nur einen viel versprechenden Angriff zu initiieren? Wie ließ sich der leblose Auftritt erklären? SP war das Bemühen nicht einmal abzusprechen, die Einstellung stimmte, doch mit der Umsetzung haperte es bedenklich. Würde etwa ein Systemwechsel helfen, das drohende Debakel zu verhindern?
In den zweiten 45 Minuten gelang mehr. Es war immer noch kein sehenswertes, gutes Match, doch immerhin kämpfte sich SP ins Spiel und deutete zumindest ansatzweise an, was bei einer knapperen Führung der Gäste möglich gewesen wäre. Unsere Kombinationen wurden gefälliger, einige Male kamen wir in die Nähe des Kornwestheimer Tores. Zwingendes sprang dabei zwar nicht heraus, doch zeigte SP, das wir als Platzherren mehr zu bieten hatten, als brav die Punkte zu verschenken. Aus dem Nichts heraus segelte ein Freistoß Haussmanns in den Torwinkel. Völlig überraschend und natürlich glücklich. Kurze Zeit flammte Hoffnung auf, vielleicht konnten wir den rettenden Strohhalm ergreifen und uns buchstäblich selbst aus dem Dreck ziehen. Schnell war jedoch zu erkennen, dass an diesem tristen Sonntagmorgen einfach nichts zu holen war. Allem Einsatz und Willen zum Trotz sprang keine Chance mehr für SP heraus. Immerhin bot man Schwaben über den gesamten zweiten Abschnitt hinweg Paroli, ein Klassenunterschied war nicht mehr zu erkennen. Freilich hatte es Kornwestheim beim Spielstand von 1:3 auch nicht unbedingt nötig, übermäßigen Druck auszuüben. Das Verwalten des Ergebnisses genügte. Dass der Gegner kurz vor dem Ende noch sein viertes Tor erzielte, fiel nicht mehr ins Gewicht. Die Niederlage war auch so schon bitter und deutlich genug.
Fazit: SP liefert in der ersten Hälfte eine indiskutable Leistung und kommt gegen clevere Kornwestheimer böse unter die Räder. Auf der zweiten Halbzeit lässt sich aufbauen: Auch wenn nur wenig gelingt, stimmen Stellungsspiel und Zweikampfverhalten. Positiv das Aufbäumen gegen ein drohendes Debakel. Bedenklich jedoch, dass über die gesamte Spielzeit keine einzige echte Torchance herausgespielt wird. * Holle
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