|
Mannschaftsaufstellung: |
Gimpel – Pawlowski, Haussmann, S. Kern - Kuhnt, Schwarz (70. Meissner), Barner, T. Schöck, T. Mauch (29. S. Mauch) – Küver, Phillipp (46. Spiegel) |
Torschützen: |
0:1 Philipp (19.)
1:2 Küver (90+1)
|
|
Versucht man das Match gegen Alt Herrensteg in Worte zu fassen, fällt es schwer, das Geschehen dieses denkwürdigen Abends auf einen Punkt zu bringen: Sicher, es war kein schönes, gar hochklassiges Spiel. Spektakuläre Kombinationen, Kabinettstückchen oder Treffer der Kategorie Traumtor – Fehlanzeige. Für den Fußballfeinschmecker, Ästheten und Freund des gepflegten Rasenballetts hätte sich die Reise sicherlich nicht gelohnt. Letztlich war es die spezielle Eigendynamik, die das Spiel entwickelte, hin und herwogte und im finalen Akkord explodierte. Glücklich zwar, aber eben zwangsläufig. Das Spiel hatte einen Sieger verdient.
Während der neunzig Minuten schenken sich beide Teams nichts. Kein Ball wurde verloren gegeben, um jeden Zentimeter gekämpft. Grätschen und Tacklings, knapp an der Grenze des Erlaubten bildeten über die gesamte Spielzeit das prägende Stilmittel. Mehrmals drohte das Match zu entgleisen, der unsicher pfeifende Unparteiische trug nicht unwesentlich zu Hektik und Härte der Partie bei. Kampf war also Trumpf und SP leistete den ‚Russen’ von der ersten Minute an Widerstand.
Fußball gespielt wurde auch. Die ersten zwanzig Minuten gehörten eindeutig den Gästen. SP berannte das Möckmühler Tor und erarbeitete sich Chancen. Ganz wichtig der zeitige Führungstreffer. Holle flankt von rechts, Peter legt ab und Killer vollendet zum 0:1. So hatte man es sich vorgestellt und gewünscht. Der nächste Schritt, das Match zu beruhigen, misslang. SP verpasste es nachzulegen, die Gastgeber kamen allmählich besser ins Spiel. Früh, zu früh fiel der Ausgleich. In dieser Phase unverdient, weil überraschend. In der Folge kombinierte Möckmühl gefährlich über die Außen und drängten auf den zweiten Treffer. SP ließ sich zu sehr in die eigene Hälfte fallen, der Mangel an Entlastungsangriffen führte zu Fehlern. Aus einer unübersichtlichen Strafraumsituation heraus, ertönte der Pfiff des Schiedsrichters: Elfmeter! Sollte SP die Partie innerhalb weniger Minuten aus der Hand geben? Einmal mehr rettete uns Keeper Rene vor dem Rückstand. Den durchaus platzierten Strafstoß parierte er glänzend. Die Aktion wirkte wie ein Weckruf. Endlich, so schien es, hatten alle Akteure verstanden, um was es heute ging. Nur über bedingungslosen Einsatz war hier etwas zu holen, weitere Konzentrationsschwächen durften wir uns nicht leisten.
Nach der Pause ergriffen die Russen erneut die Initiative. Möckmühl machte das Spiel, SP konterte. Das Abwehrbollwerk stand wie ein Fels. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, taktische Zwänge wurden gelockert. Beiden Seiten war der Wille zum Sieg ins Gesicht geschrieben. Härte und Verbissenheit der Zweikämpfe nahmen erneut zu. Die Intensität der Partie strebte dem Höhepunkt entgegen. In dieser Phase hatte SP Glück, nicht in Rückstand zu geraten. Alt Herrensteg erspielte sich eine Handvoll Chancen, die wir trotz bravouröser Defensivleistung nicht verhindern konnten. Mit etwas Glück rettete sich SP in die letzte Spielminute. Ein Unentschieden sollte es doch mindestens sein. Dann die Nachspielzeit: Ein Freistoß, zentrale Position, zwanzig Meter bis zum Kasten. Letzte Hoffnung. Doch noch der Schuss ins Glück? Haussmann läuft an, wuchtet die Kugel aufs Tor, der Torhüter lässt abprallen…der Rest ein Traum! Peter reagiert am schnellsten und jagt den Ball über die Linie. Grenzenloser Jubel. Der Torschütze verschwindet unter einer Traube blaugelber Leiber. Der nicht mehr für möglich gehaltene Sieg war tatsächlich geschafft. In buchstäblich letzter Minute. Möckmühl stirbt in den Sekunden der Nachspielzeit. Nach ihrem bravourösen Kampf und dem Spielverlauf besonders bitter. Bei SP hingegen Glück und Erlösung pur. Selten wurde ein Treffer so bejubelt. Von diesem Abend wir man noch lange sprechen…
Fazit: Glücklich entführt SP drei Punkte aus Möckmühl. Zwei Teams auf Augenhöhe liefern sich eine dramatische ‚Schlacht’. Bis zuletzt steht das Match auf Messers Schneide. SP imponiert mit Moral, Willenskraft und einer physischen Energieleistung. Ein hartes Stück Arbeit! * Holle
|