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Mannschaftsaufstellung: |
Gimpel – Pawlowski, Kodytek, Isert – Krämer (Manu Meissner, 35.) Schwarz, Küver, Barner, Kern, Mensching (Markus Meissner, 75.) – Philipp (Geiger, 70.) |
Torschützen: |
1:1 Barner (15.)
2:2 Geiger (90.)
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Nach dem Spiel konnten die Gegensätze nicht größer sein. Grenzenloser Jubel auf der einen, Wut und Enttäuschung auf der anderen Seite. Glückliches, erleichtertes Strohgäu Power versus frustrierte Schwaben. Nach unzähligen Anläufen hatten wir es endlich einmal geschafft: Den ersten Auswärtspunkt in Kornwestheim, „neuzeitlich“ gesprochen, versteht sich. Bevor es soweit war, hatten wir allerdings ein hartes Stück Arbeit vor uns, die womöglich letzte Chance zum Erreichen der Play-offs aufrechtzuerhalten.
Strohgäu Power zeigte über die gesamten neunzig Minuten eine äußerst disziplinierte Vorstellung. Bis auf wenige Ausnahmen hielt der Abwehrriegel und wir lauerten geduldig auf unsere Gelegenheiten. Die wenigen Chancen, die sich boten, nutzte Strohgäu Power dann konsequent und effektiv. Unser Konzept, möglichst lange ein torloses Unentschieden zu halten, wurde bereits nach wenigen Minuten über den Haufen geworfen. An diesem Abend ließ sich Strohgäu Power jedoch nicht von dem frühen Rückstand beirren, sondern versuchte, das Match angesichts der Klasse des Gegners nach Möglichkeit offen zu halten und nicht die Kontrolle zu verlieren. Da die Gastgeber nach dem Führungstreffer einen Gang zurückschalteten, gelang uns dies mit großem Kampfeswillen auch recht gut. Sogar Szenen in Torraumnähe konnten wir kreieren. Insofern schien das 0:1 für den weiteren Spielverlauf gar nicht einmal so unglücklich. Auf Traumpass vom „Capitano“ erzielte Magge überraschend den Ausgleich. Eine spektakuläre Aktion über halblinks, nach schönem Solo im langen Eck abgeschlossen. Der Ausglich sollte uns Sicherheit geben. Schwaben schien zunächst auch etwas ratlos ob der Majestätsbeleidigung im eigenen Hause. Ohne ein Furcht einflössendes Offensivspektakel zu inszenieren gelang es ihnen jedoch zusehends das Mittelfeld zu dominieren und Strohgäu Power in die ein oder andere Verlegenheit zu stürzen. Zu allem Überfluss fiel in dieser Phase auch noch unser Konterstürmer Ivan mit einer schweren Kieferprellung aus. Statt sporadischer Ent-, nun auch noch eine zusätzliche Belastung. Bezeichnenderweise erzielte Kornwestheim kurz vor der Pause den erneuten Führungstreffer. Obwohl sich dieser angekündigt hatte, traf er uns doch unvorbereitet ins Mark. Enttäuschung machte sich breit, schließlich hatte Strohgäu Power bis dato ein tolles Spiel abgeliefert. Jetzt aber würde es äußerst schwer mit dem angestrebten Punkt, Moral und das Ausschöpfen aller physischen Reserven waren also gefragt.
Nach dem Wechsel passierte zunächst nicht viel. Einiges erinnerte an den Spielverlauf nach dem ersten Treffer. Allmählich machten wir uns mit dem Gedanken vertraut, zwar wieder einmal alles gegeben zu haben, die Ernte aber auch dieses Jahr nicht einzufahren. Bevor das Match zu langweilig wurde, brachte der Schiri in der Schlussviertelstunde noch etwas Farbe ins Spiel. In einer seiner stärksten Szenen verweigerte er uns eine reguläre Auswechslung. Eine Aktion, die im Eifer des Gefechts schon einmal vorkommen kann, in dieser Form der Gutsherrenart aber nicht vorkommen darf! Auch die „Schickeria der Seitenlinie“ tönte ihre Meinung lautstark ins Rund und so waren wenigstens wieder alle wach und bereit für den finalen Schlussakkord. Strohgäu Power versuchte, sich nicht von der aufkommenden Hektik und Unruhe anstiften zu lassen. Mit letzter Kraft sollten wir schließlich das Unmögliche doch noch erreichen…Perfekt dann der Zeitpunkt: In der neunzigsten Minute setzte sich Neuzugang Manu geschickt auf dem rechten Flügel durch, flankte nach innen auf den kurz zuvor eingewechselten Markus Geiger, der den Ball im zweiten Versuch ins Gehäuse wuchtete. Mit dem Schlusspfiff brachen auf Seiten Strohgäu Powers alle Dämme, bei einigen Schwaben und „Edelfans“ hingegen schienen die Sicherungen durchzubrennen. Szenen wie diese, unnötig und vollkommen unangebracht. Sei es drum. Strohgäu feiert den historischen Punkt und hofft, den Schwung in die abschließenden Partien mitzunehmen. * Holle
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