Hochgejazzt zum Schicksalsspiel der Saison erwies sich die Partie der beiden Meisterschaftsanwärter als wahres Topduell. Durch das verbale Vorgeplänkel in diversen Internetforen bedurfte es keiner extra Motivation. Jeder wusste, um was es ging: Auf der Tagesordnung standen die Verteidigung der Tabellenführung sowie die Wachablösung des Vorjahresmeisters. Befürchtungen, dass böses Blut und übertriebene Härte das Match bestimmen würden, zeigten sich jedoch unbegründet. Beide Teams lieferten einen großen, stets fairen Kampf. Am Ende siegten die im entscheidenden Moment abgeklärteren Schwaben.
Im bereits dritten Aufeinandertreffen der Saison begannen beide Mannschaften vorsichtig. Der gegenseitige Respekt war spürbar. Niemand wollte den ersten Fehler machen und dem Gegner ins Messer laufen. Trotzdem entwickelte sich eine sehenswerte Partie, bei der sowohl SP als auch die Gäste zu Chancen kamen. Die Kornwestheimer zeigten dabei die etwas reifere Spielanlage, die wir mit Leidenschaft und Einsatz auszugleichen versuchten. Dies gelang uns recht gut und man ging mit einem leistungsgerechten Unentschieden in die Pause.
Nach dem Wechsel kam es entgegen aller Vermutungen nicht zum Sturmlauf des FC Schwaben. Ganz im Gegenteil: SP übernahm die Initiative und dominierte die Gäste. Nach 60 Minuten gelang uns die Führung. Killer war es vorbehalten, per Heber über den unsicheren Gästekeeper zum 1:0 zu vollstrecken. Grenzenloser Jubel. Es war zu spüren, dass Kornwestheim heute zu knacken war. Zumal sich die Gäste tatsächlich geschockt zeigten. SP hingegen spielte nun vollkommen befreit wie aus einem Guss. Spektakuläre Kombinationen liessen den verunsicherten Gästen keine Zeit zum Durchatmen. Die Chancen häuften sich. Seppl traf mit einem platzierten Freistoß nur die Latte, Peter köpfte völlig freistehend neben das Tor. Im Nachhinein muss diese Szene wohl als Spiel entscheidend betrachtet werden. Für Kornwestheim wäre der zweite Gegentreffer einem Todesstoß gleichgekommen. Ohne besagten Konjunktiv vollzog sich nun jedoch die Wende. Die Gäste kamen zurück ins Spiel und drängten SP zunehmend in die eigene Hälfte. Der Druck der Schwaben zwang uns mehr und mehr zu Fehlern in der Defensive. Nur wenige Minuten hielt unser bis dato sicheres Abwehrbollwerk. Dem Ausgleich folgte postwendend die Führung. Mit diesem Doppelschlag traf uns der Meister ins Mark. SP hatte dem Angriffsschwung der Schwaben bis zum Ende der Partie nicht mehr viel entgegenzusetzen. Das Match hatte Spuren hinterlassen: Enttäuschung und Erschöpfung zeichneten die Akteure. An eine Wende glaubte an diesem Tag keiner mehr.
Dennoch sollte SP gestärkt aus dem Spitzenspiel herausgehen. Zwar wurde die Tabellenführung verloren, die Playoffs können nach der bravourösen Vorstellung jedoch immer noch aus eigener Kraft erreicht werden. Mit dem FC Schwaben gewinnt das um einen Tick bessere, weil abgezocktere Team. SP hat den Abstand jedoch sichtbar verkürzt. Spätestens im nächsten Jahr sieht man sich wieder…
Spielbericht by Holle